Ende Juli besuchte ich im Digitalstore Vienna einen von der Leica-Akademie organisierten zweitägigen Leica M Praxis-Workshop. Ich selbst besitze zwar keine Leica M, wollte aber immer schon mal wissen, wie es ist, mit dem Leica M-System zu fotografieren und vor allem was es mit der Faszination Leica auf sich hat.
Jedem Kursteilnehmer wurde zu Beginn des Workshops eine Leica M mit zwei Objektiven, einem Summarit-M 1:2,4/35mm ASPH und einem Summarit-M 1:2,4/75mm, einem elektronischen Aufstecksucher, zwei Akkus und eine Speicherkarte zur Verfügung gestellt. Daneben gab es noch die Möglichkeit, sich an einer großen Auswahl anderer Leica-Objektive zu bedienen. Da war so ziemlich alles da, was das Herz begehrt. Außerdem standen auch noch eine Leica M Monochrom sowie die neue Edelkompakte von Leica, die Leica Q, testweise zur Verfügung.
Der Workshop gliederte sich einen Theorieteil, in dem das Leica M-System vorgestellt wurde, in einen Praxisteil, der sich über beide Tage erstreckte und in einer abschließenden Bildpräsentation. Am Ende des Workshops durfte sich jeder der Teilnehmer neben der Speicherkarte mit den eigenen Aufnahmen auch ein großformatig ausgedrucktes Bild mit nach Hause nehmen.
Nach dem informativen Theorieteil gab es noch eine kleine Stärkung im Digitalstore, bevor wir Richtung Prater aufbrachen. Ich beschloss, auf den Komfort des elektronischen Suchers komplett zu verzichten, da ich einen solchen ja ohnehin von meinen Olympus OM-D Kameras her kenne und ausschließlich mit dem Messsucher zu arbeiten. Da man beim Leica M-System ohnehin nur manuell fokussieren kann, beschloss ich auf jegliche Automatik zu verzichten und Blende, Zeit und ISO wie anno dazumal manuell einzustellen.
In unmittelbarer Nähe des Praters wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Gebäude errichtet, die interessante Fotomotive darstellen. Wie zum Beispiel hier, beim OMV-Standort:
Auch am neuen WU-Campus befinden sich mehrere architektonisch interessante Gebäude. Einige davon sind hier zu sehen:
Über das von Zaha Hadid Architecture entworfene Library & Learning Center habe ich bereits im März des vergangenen Jahres hier berichtet.
Am Nachmittag gab's dann noch einen Abstecher in den Prater, bevor der erste Tag zu Ende ging:
Mein Eindruck nach einem Tag Fotografieren mit der Leica M war etwas zwiespältig: einerseits ermöglicht sie aufgrund ihres Bedienungskonzepts ein komplett anderes und vor allem entschleunigendes Gefühl des Fotografierens, andererseits hatte das mir zur Verfügung gestellte Exemplar einige Macken. So kam es im Laufe des Tages gleich zwei Mal vor, dass sich die Kamera plötzlich aufhängte und auf keinen weiteren Tastendruck mehr reagierte. Beim ersten Mal musste ich sogar den Akku heraus nehmen, weil sich die Kamera nicht mehr ausschalten ließ. Was mir erst später beim Betrachten der Bilder auf dem Computer aufgefallen ist, ist dass der Sensor verdreckt war und die Schmutzpartikel auf mehreren meiner Aufnahmen deutlich sichtbar waren. Das kannte ich bisher so nicht, da meine Olympus-Kameras eine bestens funktionierende Sensor-Reinigungsfunktion haben und ich deshalb noch nie einen Sensor reinigen (lassen) musste. Trotz alledem hat mir das Fotografieren mit der Leica M sehr viel Spaß gemacht.
Da meine Foto-Ausrüstung anlässlich meines 40. Geburtstags Zuwachs in Form einer Leica D-Lux bekam, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, die "Kleine" und die "Große" zum Vergleich mal nebeneinander zu stellen und abzulichten:
Hier noch ein Porträt von unserem Haus- und Hofkater Eddy, aufgenommen mit dem 75er Summarit:
Am zweiten Workshop-Tag ging es am Vormittag gleich zum Naschmarkt, wo es neben zahlreichen kulinarischen Köstlichkeiten viele interessante Fotomotive zu entdecken gibt:
Damit kein falscher Eindruck entsteht: die obenstehende Aufnahme ist nicht mit der Leica M Monochrom entstanden. Es handelt sich um eine herkömmliche Aufnahme in Farbe, die bei der Bearbeitung in Lightroom in Schwarz-Weiß umgewandelt wurde.
Um die Mittagszeit herum kehrten wir dann zum Digitalstore zurück, wo es nach einem gemeinsamen Mittagessen einen kurzen Vortrag über Capture One Pro 8 gab. Den krönenden Abschluss des Workshops stellte aber dann am Nachmittag die bereits eingangs erwähnte Bildpräsentation dar. Jeder Workshop-Teilnehmer hatte die Möglichkeit, eine kleine Auswahl seiner eigenen Bilder zu präsentieren. Da waren wirklich zahlreiche, grandiose Aufnahmen dabei!
An dieser Stelle möchte ich mich sowohl beim Team des Digitalstore, das den Workshop nach Wien geholt hat, als auch bei unserem engagierten Trainer Oliver Vogler für zwei lehrreiche und spannende Tage bedanken! :-)